Die Darstellung von Revuetänzerinnen im Kostüm galt damals schon als jugendgefährdend.
Dokument der Film-Oberprüfstelle zur Zensur von Filmbildern.
Der Beschwerde der Filmproduktion wurde teilweise stattgegeben.
Auch mit der leichten Komödie "Kasernenzauber" unter der Regie von Carl Boese, mit Lucie Englisch, Fritz Schulz, Grethe Weiser, gab es Ärger.
Das Filmplakat wurde verboten, weil das Wort "Schweinebraten" nahe der Abbildung einer jungen Frau stand: es könnte "auf ein jugendliches Gemüt verrohend wirken"!
Dokument der Film-Oberprüfstelle zur Zensur des Filmplakates
Film-Beleuchter.
Zum Beispiel im Fritz Lang Film "Der müde Tod", Deutschland 1921 (Schauspieler: Lil Dagover, Erich Pabst)
In den Unterlagen der Filmkommissionen aufgeführt als Hegewald-Film-GmbH, Berlin SW48, Friedrichstr. 52 aber auch als Hegewald Filmgesellschaft. Tochterfirma Hegewald und Silva GmbH, Generaldirektor Rosenfeld, sein Stellvertreter Fett. Inhaberin und Produzentin war Liddy Hegewald (*1884 in Bockau; +1950 in Berlin). Außerdem betrieb sie einen Filmverleih in Leipzig und dort vor Ort bis zu 16 Filmtheater.
Als siebentes Kind des Reichsbahnbeamten Ernst Genau, war sie seit dem siebten Lebensjahr Vollwaise. 1890 bis 1898 besuchte sie die Schule in Aue. Sie begann eine Apothekerlehre und heiratete 1901 den Fabrikbesitzer Albin Hegewald. In dessen Betrieb, der Elektromotoren herstellte und elektrische Anlagen installierte, unterzog sie sich einer intensiven technischen Ausbildung.
Nach dem Tod ihres Mannes wurde sie selbst Unternehmerin. Sie wandte sich dem aufblühenden Medium Film zu und erwarb 1909 ihr erstes Kino in Pirna. Bis 1916 hatte sie ihr Imperium auf 16 Lichtspieltheater ausgedehnt, darunter Kinos in Leipzig, Eisleben und Merseburg. 1916 begann sie, selbst Filme zu produzieren und zwar zunächst die damals üblichen "Aktualitäten" (kurze Dokumentationen). Ihre Hegewald-Film mit Sitz in Leipzig stellte ab 1920 auch Spielfilme her.
1925 übersiedelte Liddy Hegewald mit ihrer Firma nach Berlin. Sie produzierte Filme aller Art, Abenteuerfilme, Komödien, Detektivgeschichten, Literaturverfilmungen und Filmoperetten. Hegewald wurde über ihre Produzententätigkeit hinaus auch im Filmverleih tätig. Nach Gründung der Tochtergesellschaft Silva-Film GmbH stellten sich finanzielle Probleme ein. Die Auflösung der Firma erwies sich 1931 als unumgänglich. Ihr zweiter Ehemann, der Regierungsrat Dr. Martin Beyer, starb 1932.
Liddy Hegewald versuchte danach erneut im Filmgeschäft Fuß zu fassen. Ihr in Österreich gedrehter Film Madame Blaubart durfte aufgrund neuer Devisenbestimmungen jedoch nicht aufgeführt werden. Ihr Prozess gegen die Reichsfilmkammer endete letztlich mit dem Verlust ihrer Zulassung, weiter im Filmgeschäft tätig zu sein. Mit geborgtem Geld beteiligte sie sich noch an der österreichischen Produktion "Mein Liebster ist ein Jägersmann / Unser Kaiser". Sie musste sich danach völlig ins Privatleben zurückziehen. 1936 wurden sie und ihr Sohn Fred wegen Heiratsschwindel und Begünstigung angeklagt, jedoch freigesprochen.